Kirchstraße in 58675 Hemer

Die Tradition am Karfreitag den Passionsbericht nicht sprechend vorzutragen, sondern ihn von mehreren Personen abwechselnd singen zu lassen, reicht zurück bis in die Anfänge christlicher Gottesdienstmusik. In der aufkommenden Mehrstimmigkeit wurden dann einzelne Teile der Passion (Jesusworte, Volkschöre), die man als besonders wichtig erachtete, mehrstimmig gesetzt. Nach der Reformation erlebten die Passionsvertonungen gerade im lutherischen Bereich eine hohe Blüte. In der Zeiten Hälfte des 17. Jahrhunderts kamen instrumentalbegleitete Passionen auf.
Die beiden uns überlieferten Passionen Bachs auf die Texte der Evangelisten Matthäus und Johannes sind die wohl heute am häufigsten aufgeführten Passionsvertonungen. In ihnen erreicht die Vertonung der Evangelientexte zum Leiden und Sterben Jesu einen Gipfel, der nie wieder in dieser Größe und Eindringlichkeit erreicht wurde. Die Johannes-Passion Bachs liegt in vier Versionen vor. Die erste uns bekannte Version stammt aus dem Jahr 1724, wo sie von Bach am Karfreitag in Leipzig aufgeführt wurde. In den kommenden Jahren wurde sie von Bach noch mindestens drei oder viermal aufgeführt.
Bei jeder Aufführung wurde das Stück zum Teil eingreifend verändert. Der eigentliche Passionsbericht, d. h. die Evangelis-ten-, Christus-, oder Pilatuspartie sowie die Turba-(= Massen-) Chöre blieben jedoch unverändert. Dementsprechend gibt es eigentlich die Johannes-Passion nicht, sondern nur die Version eines bestimmten Jahres. Die heute üblicherweise aufgeführte Version entspricht der der Jahre 1724 und 1749.
Unsere Aufführung hält sich an diese Fassung nach dem Urtext der Neuen Bach-Ausgabe.
Während die Matthäuspassion das Leiden und Sterben Christi in den Vordergrund stellt, weist die Johannes-Passion über den Tod hinaus auf die Auferstehung und den Erlösungsgedanken hin. Das Passionsgeschehen ist eingebettet in das Lob Gottes! Schon der Eingangschor „Herr, unser Herrscher“ manifestiert den festen Glauben an Christus, den Weltherr-scher und Auferstandenen. Ein österlicher Akzent bestimmt die Texte, die Jesu Leiden ins Sieghafte deuten. (Beispiel: „Es ist vollbracht – Der Held aus Juda siegt mit Macht“). Tröstlich und in der Hoffnung auf die eigene Auferstehung endet die Passion mit dem Choral „Ach Herr, lass dein lieb Engelein“.
Martin-Luther-Kantorei, Wittener Bachchor, SolistInnen Merle Bader, Anna Kristina Naechster, Fabian Strotmann, Gerrit Miehlke und Hanno Kreft
Orchester: Ensemble „LA RÉJOUISSANCE“
VVK 23€: Buchladen am neuen Markt, Schuhhaus Stehmann
AK 25€ (unter 18 frei)
6 APRIL2025, 17UHR 5 APRIL 2025, 18 UHR
EBBERGKIRCHE HEMER JOHANNISKIRCHE WITTEN